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Die Popdolmetscher

Wolke

Anspieltipps: „Weg ins Nichts“, „Kleine Lichter“

Die Wolke hat einen Namen, sogar gleich zwei: Oliver Minck und Benedikt Filleböck. Zwei seltsame, liebenswürdige und humorvolle  Typen sind das: akkurater Seitenscheitel, beiger Mantel, lustige Pose. Sie machen seit 2005 minimalistischen Pop auf dem Label „Tapete Records“. Ihre Lieder sind einfach gehalten, meist reduziert auf Gesang, Bass und Klavier. Wolke sind seit 2007 die Popdolmetscher auf Einslive. Jede Woche wird ein Hit im eigenen Stil übersetzt. Die Tracks werden auf ihrer Webseite archiviert. Das tolle daran: Man kann selbst erraten, um welche Band und welchen Hit es sich handelt. Purer Rätselspaß! Die Songs tragen weitaus sympathischere Übersetzungen wie: „Deine Vergangenheit war eine Seltsamkeit“. Dieser Song trägt etwa den Text: „… und ich lieb‘ das kleine Spiel, das du nennst: _Du bist wie heulende Blitze_ und wie du nachmittags den Eismann ärgerst, wenn es regnet.“ Herrlich!

http://www.wolke-koeln.de/pop.htm

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Samurai der Neuzeit

Thomas D.

Anspieltipps: „Solo“  feat. Nina Hagen, „Symphonie der Zerstörung“ feat. Enik, „Rückenwind“

Eigentlich schade, dass Thomas D. nicht als Solokünstler wahrgenommen wird. Drei Alben hat er inzwischen im Alleingang veröffentlicht. Aber nicht nur als Synchronstimme, Labelgründer und überaus erfolgreicher Rapper der Fanta4 hat der Stuttgarter etwas zu sagen. Vor genau zehn Jahren erschien das Album „Lektionen in Demut“. All die Jahre über hat Thomas seine Texte reifen lassen. Er selbst wirkt älter und noch prinzipientreuer. Im April diesen Jahres wird das Album „Lektionen in Demut 11.0“ erscheinen. Mit rauer Stimme rappt Thomas seine spirituellen, tiefgründigen und philosophischen Songs, die oft auch eine Botschaft vermitteln. Er ist der Samurai der Neuzeit und großzügiger Helfer: Unterstützer der Tierrechtsorganisation PETA sowie eines Hilfsprojekts in Afrika und aktuell Spender für Japan. Was die benachteiligten Menschen sowohl auch die gehaltvollen Texte des Vegetariers betreffen: im Geben ist er ein ganz Großer!

Der Song „Gebet an den Planeten 11.0“ mit herrlichen Naturaufnahmen ist schon zu sehen unter: http://www.thomasd.net/blog

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Japanischer Paradiesvogel


Hey, Freunde der guten Musik. Ich bin in letzter Zeit nicht viel zum Schreiben gekommen bzw. nur in lyrischer Form. Danke für all die Empfehlungen, Kommentare und Tipps. Ich werde sie in nächster Zeit mit ins Programm aufnehmen. Und noch eine Neuerung: ab nun wird es nicht nur eine Rezension des Künstlers, sondern immer auch eine Collage zu ihm geben.

Blumio

Anspieltipps: „Hey Mr. Nazi“, „Die Welt ist schwul“   Zum Lachen: „Lass mal über Haie reden“, „Rosenkrieg“

Da hätten wir etwa Blumio, einen richtigen Charaktertypen. Blumio, eigentlich Fumio Kuniyoshi, Jahrgang 1985, ist deutscher Rapper japanischer Herkunft. Ihm zuzusehen, wenn er rappt, macht einfach gute Laune. Seine Amateur-Videos sind peppig bis kitschig; aufzufallen macht ihm zweifelsohne Spaß. Die Texte überzeugen nicht durch Tiefe oder gute Metaphern, aber dafür hat Blumio von Humor und Ironie ganz viel mitbekommen. Da bleibt der ein oder andere spontane Lacher nicht aus! Ihn beschäftigen die Themen Gewalt, Rassismus und natürlich – die Frauen. Er schafft es, umstrittene Inhalte mit einer gewissen Leichtigkeit zu besingen. Blumio grenzt sich von homophoben/ schwulenfeindlichen Rappern wie Bushido ab. Bei allem, was er tut, nimmt er sich selbst überhaupt nicht ernst. Und das ist gut so. Den Spaß, an dem, was er tut, wird er jedenfalls so schnell nicht verlieren.

Videos auf youtube  –> Blumio

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Größter Rapper wirft das Handtuch

Curse

Anspieltipps: „Freiheit“, „Und was ist jetzt?“

Curse, geboren am 6. September 1978, heißt mit bürgerlichem Namen Michael Sebastian Kurth. Abgeleitet von seinem Namen entstand der Künstlername Curse, was englisch Fluch bedeutet. Curse ist zweifellos einer der besten Rapper Deutschlands. Seine Texte sind politisch, gesellschaftskritisch und dabei direkt und leidenschaftlich. Sie sind gezeichnet von tiefen Emotionen, jeder Reim sitzt perfekt: „Rap ist Musik, Musik ist Kunst und Kunst hat ihren Preis.“ Der Rapper mit dem Skorpion als Erkennungszeichen hat fünf Alben produziert und bereits mit vielen anderen Musikern zusammen gearbeitet, unter anderem: Kool Savas, Xavier Naidoo, Max Herre, Samy Deluxe und Gentleman. Im Oktober 2010 gab Curse in einer Art Brief an seine Fans über seine Website bekannt, dass er seine 10-jährige Rap-Karriere nicht fortsetzen wird. Zum Glück hat Curse aber nur dem Rap den Rücken zugewandt und ist nicht ganz weg vom Fenster. Er möchte sich neu erfinden. Das bevor stehende Projekt heißt „The Achtung Achtung” und soll vorerst geheim bleiben.

http://curse.de/
http://de.myspace.com/cursearr

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Sie wirft mit Liebe nur so um sich

Ulla Meinecke
Anspieltipps: „Die Tänzerin“, „Nie wieder“

Ich war 13 Jahre, als ich im CD-Regal meiner Mutter stöberte und auf ein Album von Ulla Meinecke stieß. Von diesem Augenblick hörte ich die Songs in Endlosschleife. Udo Lindenberg war es, der Meinecke einst ermutigte, Musik zu machen. Klasse! Auch noch heute ist sie im Musikbusiness vertreten. Ihre Diskographie umfasst inzwischen 15 Alben. Ich kenne nur eines, das, mit der Tänzerin auf dem Cover. Und noch immer höre ich es rauf und runter. Ihre Lieder „Nie wieder“, „Heißer Draht“, „Feuer unterm Eis“ machen, dass Liebeskummer noch ein bisschen mehr weh tut. Was Meinecke so einzigartig macht? Wenn sie singt, liegt so viel Gefühl und Erotik in ihrer Stimme, dass man sich fragt, warum zur Hölle man sich so viel piepsige und inhaltslose Radiomusik antut („Tik Tok“, „Blah Blah Blah“), ohne dabei vor Frust die Antenne abzubrechen?! Einfach mal wieder zu den alten Records greifen und nicht genug davon bekommen können!

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Mit Musik etwas bewegen?

Nosliw
Anspieltipp: „Nazis raus“

Jetzt kommen wir von Soul zu Reggae/Dancehall. Nosliw ist ein Geheimtipp meines Bruders. Der 1975 in Bonn geborene Nosliw (eigentlich: Eric Alain Wilson) begann 1991 mit englischsprachigem Hip-Hop. Er widmete sich ab 1995 mit seiner damaligen Band D.U.G. (Die Unendlichen Gedichte) dem deutschsprachigen Hip Hop. Nosliw ging auch schon mit anderen deutschen Reggae-Größen wie Seeed oder Gentleman auf Tour. Im März 2009 erschien sein dritter Longplayer „Heiss & Laut“, ein reines Dancehall-Album. Auf die Frage hin, ob er mit seiner Musik etwas verändern könne, sagt er: „Ich glaube, dass ich etwas verändere, weil ich so viele Leute erreiche, dass es bei jemanden funken muss. Das ist einfach mathematisch so.“
Außer für seine Wahrscheinlichkeitsrechnungen mögen wir Nosliw für seine kritischen und durchaus mutigen Texte. Dabei schafft er es, die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu halten – und von beidem besitzt er eine große Portion.

http://www.myspace.com/nosliw/music

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Songtexte brauchen Farbe

Maeckes

Anspieltipp: „Graustufenregenbogen“

Wer sagt eigentlich, es gäbe nicht viele gute deutsche Bands und Sänger? Bei meiner Recherche nach guten Texten bin ich jedenfalls auf diesen hier gestoßen: Maeckes. Der Rapper (1982 bei Stuttgart geboren) hat Charisma, große blaue Augen und interessante Texte. 2010 wurde der Song Graustufenregenbogen über das Online-Portal schülerVZ veröffentlicht. Es ist die erste Single aus dem Album „KIDS“ und handelt vom Sehnen nach dem einfachen Glück der Kinder. „Kindisch bedeutet für mich, in einem bestimmten Moment genau das zu tun, was man möchte.“, sagt Maeckes in einem Interview. Man darf sicher gespannt sein, was man in Zukunft noch so von ihm hören wird. Denn eines steht fest: Da ist noch viel Platz nach oben.

http://www.myspace.com/maeckes237

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Ein poetischer Rebell

Pascal Finkenauer
Anspieltipps: „Zu glatt“, „Mittendrin“

(1977 in der Nähe von Mainz geboren) ist auch deutscher Sänger und Songwriter – aber auf eine ganz andere Weise als Poisel, der doch mehr der Romantik angehört. Finkenauer ist Sturm und Drang – neu definiert. Radikal. Offensichtlich oder versteckt. Aufmerksam bin ich auf ihn geworden, als ich den Song „An Tagen wie diesen“ hörte, der zusammen mit Fettes Brot entstand. Finkenauer hat drei Alben veröffentlicht. Sein Stil ist schwer zu kategorisieren. Die Texte haben meist eine Botschaft an die Zuhörer oder erzählen von seinen Erfahrungen. Der „postmoderne Liedermacher“ möchte zweifelsfrei etwas bewegen. Dabei will er auch gerne anecken, wachrütteln, dieser Finkenauer. Die Presse bezeichnet ihn als „Punkchansonnier“. Das darf sie. Er macht seine Sache gut und polarisiert. Dabei erfindet er sich immer neu. Er ist eben ein cleverer Rebell. Finkenauer ist so gut, dass man sich manchmal nicht richtig sicher ist, ob man seine Texte richtig klasse findet oder es weh tut …

http://www.myspace.com/pascalfinkenauer/videos

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